„Uff, da ist ja echt noch viel zu tun“ denke ich, als ich am Wochenende mit meinem Kaffee im Garten sitze und meinen Blick schweifen lasse. Hier stehen noch die vertrockneten Blumen vom letzten Jahr, dort drüben müssen noch die Rosen geschnitten werden und ach ja, das ein oder andere Pflänzchen muss ich noch auf der Fensterbank vorziehen. Während meine Tomaten, Paprika, Zucchini und Kürbisse schon fleißig in der Wohnung wachsen und gedeihen, sieht es hier draußen noch wie nach einer Zombie-Apokalypse aus. Höchste Zeit anzupacken! Der wichtigste Punkt auf dem Weg zum blühenden ertragreichen Garten oder Balkon, ist ein Plan. Schön im Kopf, besser noch auf Papier oder digital. Es gibt nämlich tatsächlich einiges zu beachten. Klar, ihr könnt auch einfach eine Hand voll „Samenbomben“ auswerfen und müsst euch bis nächstes Jahr nicht mehr darum kümmern, aber dann wäre der Artikel auch an dieser Stelle zu Ende.
Für alle die etwas mehr Ordnung und Planung in ihrer Grünanlage möchten kommen hier ein paar Ideen und Tipps. Dazu sei gesagt, ich bin kein Profi und kann nur meine eigenen Erfahrungen weitergeben. Bei mir läuft auch viel schief und klappt nicht, selbst im zweiten oder dritten Anlauf. Seid also geduldig und probiert viel aus. Als erstes überlegt ihr euch also was, wohin und wann. Im Klartext also, welche Pflanze soll wo wachsen und wann blühen oder erntereif sein. Ihr sucht euch am besten die Pflanzen eurer Wahl im Internet heraus und schreibt euch die Besonderheiten auf. Alternativ könnt ihr auch in eine Gärtnerei gehen und euch dort beraten lassen. Es lohnt sich mit besonders pflegeleichten Babys zu starten, dann ist der Frust nicht gleich vorprogrammiert.
Die Wahl eurer Pflanzen hängt natürlich nicht nur von eurem Geschmack und Geldbeutel ab, sondern auch oder vor allem von der Beschaffenheit eures Terrains und den Umgebungsbedingungen! So benötigen Tomaten sehr viel Wärme und Sonne aber auch ein Dach über dem Kopf. Der Kürbis ist ein Vielfraß und braucht neben viel Sonne auch am besten einen Kompost unter seinen Füßen. Für den Einstiegs- und Gelegenheitsgärtner bietet sich in jedem Fall ein Kräutergarten an. Diesen kann man auch auf dem Balkon oder sogar auf der Fensterbank gedeihen lassen.
Ist die Entscheidung gefallen und wisst wie euer Garten aussehen soll, geht es an die handwerklichen Vorbereitungen. Ich habe mir seit letztem Jahr so einige Ideen bei Pinterest geholt! Wichtig ist gleich zu Beginn, dass ihr eure Zöglinge markiert. Das ist deshalb wichtig, da einige Minis sich gerade am Anfang noch verblüffend ähnlich sehen. Bestes Beispiel sind Kürbis und Zucchini. Denn, wer hätte das gedacht, Zucchini sind eigentlich auch Kürbisse – Hossa!
Folgendes eignet sich zum Markieren, Beschriften und Kenntlichmachen:
Wäscheklammern – einfach mit wasserfestem Stift beschreiben. Hält allerdings nicht lange bei Wind und Wetter, also eher nur für die innerhäusliche Vorzucht. Werden einfach an den Topfrand geklammert. Essstäbchen – hier gilt dasselbe wie bei den Klammern, innen hui, außen pfui! Der Vorteil ist hier noch, dass man sie einfach in den Topf stecken kann. Flaschenkorken – Nehmt ihr die „Kork-Version“ gilt auch hier wieder obiges, bei der Plastikversion könnte es sogar im Außenbereich funktionieren. Ihr nehmt dafür einfach einen alten Korken (egal welches Material) bohrt ein Loch hinein und steckt ihn auf einen Holzspieß.
Kommen eure „Kinder“ dann irgendwann ins Freiland, kennt ihr sie entweder so gut, dass ihr sie nicht mehr markieren braucht, oder aber ihr besorgt euch wetterfeste Schildchen. Habe zum Beispiel diese hier bei stoebern de luxe gefunden.
Jetzt stehen also diese diversen (hässlichen) Pötte auf Fensterbänken und Tischen in der Wohnung verteilt und lassen eurer Zuhause wie eine Großgärtnerei aussehen. Was könnt ihr jetzt noch tun um das Ganze Gekeime und Gewachse etwas zu beschleunigen? Klar, ihr nutzt den „Treibhauseffekt“! Dadurch schafft ihr ideale Bedingungen für das Wachstum eurer Pflanzen.
Folgendes habe ich schon ausprobiert:
Gefrierbeutel – wohl die einfachste und preisgünstigste Variante. Einfach einen Gefrierbeutel nehmen und über den Topf stülpen. Im Idealfall noch ein Gummiband um Beutel und Topfboden damit der Effekt verstärkt wird. Sieht allerdings nicht wirklich sonderlich hübsch aus… PET Flaschen – Entweder den oberen Teil oder den Boden der PET Flasche !vorsichtig! mit einem Teppichmesser abschneiden und auf den Anzuchttopf stellen. Ist schon etwas ansehnlicher als die Beutel-Version. Gewächshaus – Die Königsklasse der Keim- und Wachstumsverstärker sind natürlich die gekauften Treib- oder Gewächshäuser. Die gibbet in klitzeklein bis hin zu Einfamilienhaus-Größe. Meins ist das altbekannte Socker von IKEA und sieht schon etwas schmuddelig aus. Aber wo gehobelt wird fallen eben Späne. Außerdem gibt es ab morgen die neue IKEA PS Kollektion mit einem mega niedlichen neuen Gewächshaus – Hej!
Ganz ganz wichtig ist bei all diesen Treibhaus-Ideen das regelmäßige Lüften! Außerdem solltet ihr immer darauf achten, dass es nicht zu heiß im Inneren wird. Dann kann das Projekt ganz schnell nach hinten losgehen. Sobald ich meine Zöglinge nach den Eisheiligen ins Freiland setze und es Updates aus meinem Zombie-Apokalypse-Garten gibt, folgen mehr Bilder und Infos. Bis dahin wünsche ich euch sonnige Tage und einen grünen Daumen.
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